Beat D. Hebeisen2017-02-28T17:11:02+01:00

Beat D. Hebeisen bewegt Kultur und Film

 

Die Geschichten von Menschen berühren. Wenn eine Töpferin vor laufender Kamera ihr Geheimnis preisgibt, wie sie spezielle Rakuglasuren herstellt, oder wenn ein bald 95-jähriger Velo- und Töffmechaniker glänzende Augen bekommt, wenn er von der Technologie eines alten Mopeds schwärmt, dann sind das für einen Filmemacher erhebende Momente. Ebenso eindrücklich ist der fast intime Moment, wenn eine bekannte Persönlichkeit aus dem Showbusiness unerwartet sensibel und ehrlich aus ihrem Leben berichtet. Das ist die eine Seite dieses Projektes.

Schwierig, aber darum nicht weniger faszinierend ist der richtige Einsatz der Technik. Die rasante Entwicklung in der Elektronik ermöglicht es heute, schnell und einfach ansprechende Bilder auf die Chipkarte zu bannen. Wenn dann die Automatik abgeschaltet wird und in der Hektik Tiefenschärfe, Bildausschnitt, Weissabgleich, Ton- und Lichtkontrolle optimal eingestellt werden sollten, spürt man schon mal, wie der kalte Schweiss sich auf der Stirn ausbreitet. Ist alles im Kasten, folgt die Herausforderung, die gedrehten Bilder sinnvoll und in einer möglichst kurzen, plausiblen Geschichte miteinander zu verbinden.

Die technischen Herausforderungen der Video- und Audiotechnik, der Umgang mit Licht, der Kontakt mit interessanten Leuten – das ist meine Leidenschaft. Hier kann ich alle meine Erfahrungen der letzten 45 Jahre einbringen.

Ab Ende der Sechzigerjahre war ich während gut zwei Jahrzehnten als Rockmusiker mit Bands wie Lise Schlatt (1971 bis 1980) und Salt’n’Bocca unterwegs. Seit Beginn der Neunzigerjahre ist es vornehmlich das Gesangsquartett A’pella Four.

Als Wirtschaftsjournalist habe ich seit fast 30 Jahren regelmässigen Kontakt mit CEOs und Finanzchefs von bekannten Schweizer Unternehmen. In der Zeitung ist die eigene Arbeit durch die Publikation selbst dokumentiert. In der Kultur ist der Film die einzige Möglichkeit, flüchtige Momente noch einmal zu erleben. Dieses Bedürfnis einer Dokumentation war letztlich der Auslöser auch für das Projekt „Menschen – Leidenschaft“.

Mit dem Filmen musste ich vor Jahren ein neues Handwerk lernen. Dieses stellt mich noch heute vor immer neue Herausforderungen. Im Alter von sechzig Jahren will ich jetzt die Erfahrungen der letzten vier Dekaden nutzen und den Schritt in  die Selbständigkeit wagen – das soll ein Weg sein, der nicht mehr von finanziellen Interessen, sondern von der Freude an der Kultur, dem Film und den Menschen geprägt ist.

Doch da kommen bereits neue Herausforderungen. Wie kann die eigene Arbeit einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden? Reicht eine Veröffentlichung auf YouTube? Ist eine eigene Homepage wichtig und nötig? Und dann gibt es da noch die Idee zur Organisation von ersten Dokumentarfilmtagen. Das sind Themen, über die ich an dieser Stelle bald berichten möchte.